
Martin Eigenstetter aus der gleichnamigen Tischlerei in Rehna und die in Malawi geborene Gianna Schellenberg haben ein eigenes Hilfsprojekt für Flüchtlinge in Malawi ins Leben gerufen. 3D-Drucker-Hilfsprojekt für Flüchtlinge in Malawi
3D-Drucker Hilfsprojekt für das Dzaleka Refugee Camp in Malawi
Vor zwei Jahren drehte Gianna Schellenberg einen Dokumentarfilm im Dzaleka Refugee Camp, Malawi. Der Film "While I Wait" erzählt von Menschen, ihrer Unwissenheit, wann und ob sie jemals zu einem normalen Leben zurückkehren werden und der Erschaffung erstaunlicher Dinge.
Dort lernte sie auch Remy Gakwaya kennen - ein Flüchtling aus Burundi, der Jugendlichen im Camp die Grundlagen von Computerprogrammierung und App-Entwicklung beibringt. Was Remy dort tut, bewegte Gianna Schellenberg sehr. Gemeinsam mit ihrem Freund Martin Eigenstetter überlegten sie, was man tun könnte, um den Jugendlichen in diesem Camp eine sinnvolle Beschäftigung zu geben, und aufzuzeigen wie moderne Technologie, neues Wissen und das Internet ein Sprungbrett für sie sein kann.
Im Januar 2020 kauften die beiden in Deutschland ein 3D-Drucker-Kit und flogen nach Malawi. Im Dzaleka Refugee Camp fand dann eine Woche lang ein spontanes "Guerilla-Fablab" (fabrication laboratory) statt: Ein intensiver Workshop in dem eine Gruppe Jugendlicher die Bedienung der 3D-Computer Aided Design Software "Rhinoceros" lernte. Mit dieser können dreidimensionale Objekte konstruiert, sowie das erlernte Wissen durch das Bedienen des 3D-Druckers angewendet werden. Bereits einige Wochen nach dem Workshop bot die Gruppe aus eigener Initiative einen "3D-printing & robotics"-Kurs für andere Asylsuchende an, und gaben somit ihr erlerntes Wissen weiter.
Als Asylsuchende/r hat man in Malawi keine Arbeitsgenehmigung. Jugendliche in diesem Camp haben nur wenige Perspektiven oder Ausbildungschancen. Mithilfe des Internets kann man heute Fähigkeiten weltweit als Dienstleistung anbieten, selbst dann, wenn man Bewohnerin/in eines Flüchtlingslagers ist. Computer Aided Design ist in den verschiedensten Computer Aided Manufacturing Branchen anwendbar - ob für Lasertechnik, bei Holz- oder Metallverarbeitung oder für 3D-Druck. Diese Möglichkeit eröffnet den dort ansässigen Jugendlichen eine berufliche Perspektive.
Die Gruppe ist inzwischen in der Lage notwendige Ersatzteile oder Produkte für das Camp selbst und vor Ort zu produzieren.
COVID-19 hat die Situation vor Ort dramatisch verschärft. Die Menschen haben Angst vor der Ausbreitung des Virus. Social-distancing ist auf Grund der enormen Menschenmassen im Camp nicht möglich und es gibt wenig Wege sich zu schützen.
Als COVID-19 im März 2020 Malawi tatsächlich erreichte, schickte Remy Gakwaya per WhatsApp ein Video an Gianna Schellenberg. Es zeigte, wie das Team vor Ort eigene 3D-gedruckte Schutzmasken und Schutzausrüstung für das Camp produzierte.
Gianna Schellenberg und Martin Eigenstetter helfen ihnen von Deutschland aus mit Designs und Ideen. Sie kaufen in Deutschland 3D-Drucker-Material sowie Einplatinencomputer, um es in das Camp zu schicken. So kann die Gruppe direkt vor Ort produzieren, was dringend im Camp und dem dazugehörigen Krankenhaus gebraucht wird.
Für diese Initiative wurde ein Online Crowdfunding angelegt, über das man für das Projekt spenden kann: https://www.gofundme.com/f/selfmade-3dprinted-mask-for-dzaleka-refugee-camp
Schnelle Hilfe per Paypal: https://www.paypal.me/MartinEigens