Baustelle
gpointstudio - stock.adobe.com

Hoch- und WohnungsbauAuftragsschwund hält an

Die Baubranche in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet in den ersten vier Monaten des Jahres nur ein nominales Plus an Auftragseingängen. Gestiegene Zinsen und hohe Baukosten sind nach wie vor ein Hemmschuh für die Branche. „Minus 30,7 % an Baugenehmigungen im Zeitraum Januar bis April sprechen eine deutliche Sprache der Baukonjunktur. Die Talfahrt im Wohnungsbau in Mecklenburg-Vorpommern geht ungebremst seit Mai 2022 weiter. Ebenso ist der Hochbau inzwischen betroffen. Der Tiefbau sorgt für den positiven statistischen Effekt“, erklärt Dr. Jörn-Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V., anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 30.04.2023, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.

Die Umsätze in der Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern liegen ohne Berücksichtigung der Preiserhöhungen (nominal) mit 7,1 Prozent im Plus. Preisbereinigt (real) sei das jedoch ein Minus von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Blick auf den Auftragseingang, der nominal noch bei einem Plus von 4,3 Prozent liegt, betrage real Minus 9,9 Prozent und belegt die Baukrise, wie sie zu Beginn des Jahres prognostiziert wurde.

Umsatz

Der Gesamtumsatz im April lag bei einem nominalen Plus von 12,8 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die ersten vier Monate sind zwar mit +7,1 % nominal positiv, aber tatsächlich mit einem realen Minus von 9,9 % preisbereinigt deutlich negativ. Im Hochbau und im Wohnungsbau werde sukzessive der Auftragsbestand abgebaut. Ein nominales Umsatzplus von 16,4 % im Hochbau und von 5,7 % im Wohnungsbau könne nicht über den negativen Gesamttrend hinwegtäuschen.

Auftragseingänge

Der Auftragseingang im April liegt mit 46,8 % nominal deutlich im Plus. Betrachtet man die ersten vier Monate, bedeutet ein nominales Plus von 4,3 % ein preisbereinigtes Minus von 9,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die nominalen Zahlen im Hochbau von -7,3 % und im Wohnungsbau von -26,4 % für den April 2023 sind im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich negativ. Das Gesamtplus an Auftragseingängen ist vor allem auf den Tiefbau mit +89,8 %, den Wirtschaftsbau mit +85,7 % und den öffentlichen Bau insgesamt mit +52,6 % zurückzuführen. Nach wie vor leide insbesondere der Wohnungsbau unter der kostenbedingten Investitionszurückhaltung der privaten und gewerblichen Investoren. Einzig der Tief- und Straßenbau sorge laut Bauverband für ein Auftragseingangsplus.

Beschäftigung

Die Bauwirtschaft bleibt trotzt der Konjunktur ein zuverlässiger Arbeitgeber. Die Zahlen verdeutlichen das; die Beschäftigung wächst mit 1,9 Prozent im April 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Alle Angaben beziehen sich auf Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten. (Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern)