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Die Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung haben sich auf Maßnahmen verständigt, um Betriebe und Azubis in der Corona-Krise zu unterstützen.Corona-Prämie bei Übernahme von Azubis aus Insolvenz

Am 26.05.2020 haben die Spitzen der Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt analysiert und im Rahmen einer gemeinsamen Erklärung Maßnahmen vereinbart, um Auszubildende und Betriebe vor negativen Folgen der Corona-Pandemie zu schützen:

Betriebe, die Auszubildende aus insolventen Betrieben in ein Ausbildungsverhältnis übernehmen, sollen befristet bis Ende 2020 eine Übernahmeprämie erhalten.

Sofern sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt verschärfen sollte, ist ein befristetes Programm geplant, dass Betrieben die Möglichkeit bietet, Teile der Ausbildung an überbetriebliche Bildungsstätten zu übertragen. Ziel ist eine möglichst schnelle Fortsetzung der Ausbildung im Ausbildungsbetrieb.

Die Allianzpartner setzen sich dafür ein, dass die Berufsorientierungsmaßnahmen in den Schulen möglichst zeitnah in Abstimmung mit den Partnern vor Ort und ergänzend in digitalen Formaten nachgeholt werden. Denn aufgrund der Schulschließungen und Kontakteinschränkungen sind Berufsorientierungsmaßnahmen und Ausbildungsmessen ausgefallen. Damit fehlen Schulabsolventinnen und -absolventen entscheidende Kenntnisse des Angebots an Ausbildungsberufen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Kontakt zwischen Betrieben und Bewerbern deutlich eingeschränkt ist, Schulpraktika abgesagt wurden. Deshalb ist es zentral, dass die Berufsorientierungsmaßnahmen nachgeholt und der Kontakt der Betriebe zu den Schülerinnen und Schülern der Abschlussjahrgänge ermöglicht werden. Dabei sollte es einen Mix aus Präsenzterminen in Kleingruppen und virtuellen Angeboten geben. Die Kammern und Verbände des Handwerks sind hier bereits mit Webinaren, WhatsApp-Sprechstunden und der Digitalisierung ihrer Beratungs- und Informationsangebote aktiv.

Die Allianzpartner haben sich darauf verständigt, die Auswirkungen der Pandemie auf den Ausbildungsmarkt weiter genau im Auge zu behalten und die vereinbarten Maßnahmen bedarfsgerecht weiter zu entwickeln. Damit die Ausbildungskette nicht reißt und Betriebe auch in der Zukunft in der Lage sind, Ausbildung zu stemmen, ist es aus Sicht des Handwerks notwendig, dass Ausbildung insgesamt dringend eine Entlastung erfährt. Insofern ist positiv zu werten, dass die Bundesregierung in der Folge des Allianztreffens prüft, wie klein- und mittelständische Ausbildungsbetriebe, die durch die Corona-Pandemie in direkter oder indirekter Form in besonderem Maße durch außergewöhnliche Umsatzeinbußen wirtschaftlich betroffen sind und trotz der schwierigen Situation an ihrer Ausbildungsleistung festhalten, in geeigneter Weise unterstützt bzw. entlastet werden können – beispielsweise auch durch einen Ausbildungszuschuss.

Ansprechpartnerin in der Handwerkskammer Schwerin: