Mrowiec 2019

Wirtschaftsminister Harry Glawe und Bildungsministerin Bettina Martin haben gemeinsam die Tischlerei Mrowiec in Fresenbrügge besucht.Minister zu Besuch

Bildungsministerin Bettina Martin und Wirtschaftsminister Harry Glawe haben sich gemeinsam mit dem Präsidenten der Handwerkskammer Schwerin, Peter Günther, und dem Hauptgeschäftsführer der Kammer, Dr. Gunnar Pohl, bei einem Unternehmensrundgang in der Tischlerei Mrowiec über die Bedingungen der Handwerksausbildung in Mecklenburg-Vorpommern informiert. 

„Wer selbst ausbildet, bekommt die besten Fachkräfte“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Eine berufliche Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern lohnt sich und eröffnet hervorragende Berufsperspektiven. Das zeigen wir in der Beruflichen Orientierung in der Schule auf. Mir ist dabei wichtig, dass die berufliche Bildung und akademische Bildung gleichwertig sind. Deswegen haben wir am Gymnasium auch eine Berufsorientierung eingeführt. Im kommenden Schuljahr gehen wir noch einen Schritt weiter. Dann wird ‚Berufliche Orientierung‛ in der gymnasialen Oberstufe in der Jahrgangsstufe 11 als Grundkurs vermittelt und ist damit Schulfach“, erklärte Martin.

„Jungen Menschen stehen im Handwerk dank der fundierten Ausbildung und dem hohen Engagement der Betriebe zahlreiche berufliche Perspektiven in Mecklenburg-Vorpommern offen. Wichtig ist, dass die Unternehmen ihren jungen Mitarbeitern zeitnah Entwicklungsmöglichkeiten anbieten, um sie zu halten. Die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung ist nur der erste Schritt. Um im Berufsleben weiterzukommen sind weitere Qualifizierungen erforderlich. Vor allem die Meisterausbildung im Handwerk ist ein geeignetes Instrument, fachliche Kenntnisse zu erweitern und betriebswirtschaftliches Wissen aufzunehmen. So können dann auch Handwerksbetriebe gegründet oder übernommen werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Nach Angaben der beiden Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern wurden im laufenden Ausbildungsjahr bis Ende Oktober 2019 insgesamt 2.016 betriebliche und außerbetriebliche Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg von 1,4 Prozent. Im Jahr 2018 waren es 1.989 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. Im Handwerkskammerbezirk Schwerin ist die Zahl der neu abgeschlossenen betrieblichen Ausbildungsverträge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,1 Prozent auf 709 gestiegen. 2018 wurden 656 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen.

„Unsere für 2019 ausgerufene Ausbildungsoffensive hat uns bei den Neuverträgen ein kräftiges Plus beschert“, sagt Peter Günther, Präsident der Handwerkskammer Schwerin. „Das wollen wir in den kommenden Jahren weiter ausbauen, benötigen dazu aber auch politische Unterstützung. Einer der wichtigsten Schritte ist die Einführung eines Azubi-Tickets. Wir haben von den Regierungsparteien gefordert, dass die Mittel dafür noch in den nächsten Haushalt eingestellt werden.“

Der Tischlereibetrieb in Fresenbrügge bei Grabow wurde am 1. Januar 1986 gegründet. Aus dem ehemaligen Ein-
Mann-Betrieb ist ein erfolgreiches Unternehmen mit rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geworden. Hierzu zählen auch Beschäftigte mit Behinderungen und Benachteiligungen sowie Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete. Häufigster Auftraggeber ist die öffentliche Hand. Auf einer über 2.000 Quadratmeter großen Fläche werden
Bauelemente wie Fenster, Türen und Wintergärten produziert, aber auch kleine Reparaturen bis hin zu Denkmalpflegearbeiten angeboten. 

Insgesamt hat das Unternehmen seit dem Jahr 2005 ca. 3,5 Millionen Euro in die Firmenerweiterung und -modernisierung investiert. Diese Investitionsmaßnahmen wurden durch das Wirtschaftsministerium mit ca. 800.000 EUR aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert. Bis heute wurden 34 Lehrlinge im Unternehmen ausgebildet. Damit die Tischlerei ein Ausbildungsbetrieb bleibt, besteht ein enger Kontakt zu Kitas und Schulen in der Region. Von Exkursionen und Praxistagen bietet der Betrieb auch Schülerpraktika und bezahlte Ferienjobs, um Kindern und Jugendlichen ein gutes Beispiel für das Handwerk als „Wirtschaftsmacht von nebenan“ zu sein.