Wirtschaft in Westmecklenburg startet erwartungsvoll in das zweite HalbjahrPressemitteilung vom 11.07.2013

Gemeinsame Presseinformation der Handwerkskammer Schwerin und
der IHK zu Schwerin: Wirtschaft in Westmecklenburg startet erwartungsvoll in das zweite Halbjahr

Nachdem die wirtschaftliche Dynamik in Westmecklenburg im ersten Halbjahr 2013 hauptsächlich aufgrund des langen Winters einen Dämpfer erlitten hat, fällt derAusblick auf das zweite Halbjahr deutlich zuversichtlicher aus. Gerade das Baugewerbe sowie Handel und Dienstleistungen sind in ihrem Geschäftserfolg in hohem Maße abhängig vom Wetter. Dieses beeinflusst nicht nur die Bautätigkeit, sondern auch das Buchungsverhalten der Touristen.

„In unserer letzten gemeinsamen Aussage zur konjunkturellen Entwicklung haben beide Wirtschaftskammern Westmecklenburg als Wachstumsregion bezeichnet. Diese Aussage bestätigt sich jetzt. Die geografisch vorteilhafte Lage, eine gute Infrastruktur und eine stabile Auftragssituation sind die wesentlichen Grundlagen", so der Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, Siegbert Eisenach. Laut den letzten Umfragen der beiden Kammern erwarten mehr als ein Viertel der Unternehmen bessere Umsätze. Dieser hohe Wert wurde zuletzt in der Aufschwungphase im Herbst 2011 erreicht. Insgesamt setzen 85 Prozent der IHK-Unternehmen auf gleich bleibende oder bessere Geschäfte. Diese planen weiterhin kontinuierlich in Ersatz (47 %), Rationalisierung (25 %) oder Kapazitätserweiterung (22 %) zu investieren. Bei den Handwerksbetrieben liegt der Wert sogar bei 89 Prozent. Erklären lässt sich die Zuversicht unter anderem durch den hohen Auftragsvorlauf im Handwerk und die stabile Investitionsbereitschaft der Unternehmen.

Ein weiterer Grund für die positiven Erwartungen ist die gute Einbindung innerhalb der Metropolregion Hamburg, in der die Wirtschaft nun auch durch einen eigenen Verein vertreten ist. Die „Initiative pro Metropolregion Hamburg e.V." (IMH) wurde im Juni 2013 von Wirtschafts- und Sozialpartnern mit dem Ziel gegründet, durch die Zusammenarbeit mit der Verwaltungskooperation Metropolregion Hamburg diese nach außen zu stärken und somit neue Potentiale in der Regionalentwicklung für Westmecklenburg zu erschließen. „Über die derzeit gute Auftragslage in der Region hinaus werden unsere Handwerksbetriebe vor allem aus Hamburg und dem angrenzenden Schleswig-Holstein stark nachgefragt. Daraus fließt weitere Wertschöpfung von außen zu und erhöht die Wirtschaftskraft unserer Region", sagt Edgar Hummelsheim, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwerin.

Der Ausbau erneuerbarer Energien bildet einen weiteren Schwerpunkt. Westmecklenburg ist begünstigt durch die Lage in der Metropolregion und kann durch die im Dezember letzten Jahres eröffnete Stromautobahn die erzeugte regenerative Energie in die Metropolregion einspeisen. Der Ausbau dieser Energieinfrastruktur ermöglicht eine deutlich bessere Nutzung der erzeugten umweltgerechten Energie. Das Thema Energieeffizienz spielt für die Unternehmen der Region Westmecklenburg auch eine bestimmende Rolle bei Investitionen. Hier hat sich ein breites Feld an Dienstleistungen, vor allem im Handwerk, etabliert.

Bei der Gewinnung neuer Auszubildender sind sowohl Handwerkskammer als auch IHK weiterhin aktiv, um bis zum Start des Ausbildungsjahres noch möglichst viele unbesetzte Lehrstellen zu füllen. Allein für einen Umkreis von 50 Kilometern um die Landeshauptstadt lassen sich aktuell noch über 250 freie Ausbildungsstellen in der IHK-Lehrstellenbörse finden. In der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer sind für den gesamten Kammerbezirk noch über 290 offene Stellen registriert. Wichtiges Anliegen der beiden Kammern ist die Verbreitung der Erkenntnis, dass die Jugendlichen auch nach einer Ausbildung in der Region eine Zukunft haben und auch junge Fachkräfte vor Ort eine Karriereperspektive, z. B. in der Unternehmensnachfolge besitzen.

Die Unternehmen reagieren in der Personalpolitik auf den bereits spürbarenFachkräftemangel. 93 Prozent der Handwerksbetriebe geben in der letzten Umfrage an, dass sich ihr Beschäftigungsstand nicht verändert hat oder sogar gewachsen ist. Bei den IHK-zugehörigen Unternehmen melden 86 Prozent, ihre Beschäftigungszahl konstant zu halten oder zu erhöhen. Mit 18 Prozent ist die Zahl der Unternehmen, die mehr Beschäftigte einstellen wollen, auf einem seit Jahresbeginn überdurchschnittlich hohen Niveau.

Die Entwicklung des Bruttoinlandproduktes (BIP) in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2012 ist im Bundesvergleich überdurchschnittlich. Mit 1,9 Prozent Wachstum liegt es deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 0,7 Prozent. Die Bruttowertschöpfung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Dieses Wachstum wird besonders durch das produzierende Gewerbe getragen. Doch auch in diesem Bereich liegen die anteiligen Werte der neuen Bundesländer mit 16,3 Prozent deutlich hinter den 23 Prozent der alten Bundesländer zurück. Die vorhandene Wertschöpfungslücke muss durch Investitionen in Erweiterungen und Neuansiedlungen reduziert werden. Insgesamt sind sich die beiden Wirtschaftskammern aber einig, dass der verhaltene Start des Jahres 2013 durch Aufholeffekte besonders im Bauhauptgewerbe, im Handel und den Dienstleistungen ausgeglichen und am Ende des Jahres 2013 in der Bilanz ein leichtes Wachstum stehen wird.

„Wir sind mit der konjunkturellen Entwicklung in Westmecklenburg zufrieden und schauen erwartungsfroh in die Zukunft", so die Hauptgeschäftsführer der beiden Wirtschaftskammern abschließend.