Handwerk stabil in guter StimmungPressemitteilung vom 11.10.2012

Die aktuellen Herbst-Konjunkturdaten für das Handwerk im Kammerbezirk Schwerin liegen vor. 309 Betriebe haben sich an der aktuellen Umfrage beteiligt. Mit 23,9 Punkten hat sich der Geschäftsklimaindex gegenüber dem Vorjahr (22,1) nochmals leicht verbessern können. Das Handwerk im Kammerbezirk verzeichnet damit weiterhin die beste Konjunktur seit der Wende.

Geschäftslage weiter positiv

Insgesamt bezeichnen jetzt 90% der Betriebe ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend. 47% davon bezeichnen sie als gut, für 43% stellt sie sich als befriedigend dar. Im Vorjahr hatten 48% ihre Geschäftslage als gut und 41% als befriedigend bezeichnet. Der Anteil derer, die eine schlechte Geschäftslage beklagen, sinkt demnach weiter auf 10% (Vorjahr: 11%).

Die Einschätzung der Geschäftslage als gut oder befriedigend dominiert in nahezu allen Gewerkegruppen mit großem Abstand. Überdurchschnittlich viele dieser Bewertungen gibt es im Bauhandwerk (92%) und bei den Ausbauhandwerken (95%). Den höchsten Anteil derer, die ihre Geschäftslage als schlecht einschätzen, finden sich bei den Gesundheitshandwerken (25%). Dieser Anteil lag im Vorjahr allerdings noch höher bei 40%.

Stabile Umsätze

Auch die Umsatzentwicklung bestätigt die anhaltend gute Entwicklung, wobei der mit Abstand größte Teil der Betriebe die Entwicklung als „gleichgeblieben" kennzeichnet (60%). 19% aller Betriebe melden gesunkene Umsätze im Vergleich zum Vorquartal (Vorjahr: 21%). Gestiegene Umsätze verzeichnen 21% der befragten Betriebe (Vorjahr: 20%).

Hohe Auslastung

Nur noch wenige Betriebe geben im aktuellen Quartal an, nur zur Hälfte ausgelastet zu sein (8%). Das Gros der Betriebe ist entweder bis zu 80 (35%) oder sogar bis zu 100 Prozent der vorhandenen Kapazitäten (57%) ausgelastet. Im Vorjahr waren es noch 11%, die ihre Auslastung nur bis zu 50% angeben konnten.

Unveränderte Beschäftigungslage

Die Beschäftigungssituation ist seit Jahren unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung im Handwerk sehr konstant. Auch in diesem Herbst unterscheiden sich die Ergebnisse kaum von denen des Vorjahres. Haben im Vorjahr 13% ihr Personal aufgestockt, sind es jetzt 12%. „Viele Betriebe würden angesichts der guten Auslastung wohl mehr Personal einstellen, wenn sie genügend geeignete Fachkräfte finden würden", sagt dazu Edgar Hummelsheim, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwerin.

Einkaufspreise wieder teurer

Die Preise für Rohstoffe, Materialien und Energie steigen, wenn auch moderat, weiter an. 57% aller befragten Betriebe geben an, dass die Einkaufspreise gestiegen sind (Vorjahr: 56%). Vor allem das Nahrungsmittelhandwerk liegt hier weit über dem Durchschnitt (88% gegenüber 69% im Vorjahr). Über gesunkene Einkaufspreise wird dagegen kaum berichtet.

Diese Preissteigerungen gibt das Handwerk aber nicht in den Markt, sprich an den Kunden weiter. Nur noch 16% haben ihre Preise nach oben angepasst (Vorjahr: 19%). Selbst im Nahrungsmittelhandwerk sind es nur 38% (Vorjahr: 31%), die ihre Verkaufspreise durch die gravierenden Preissteigerungen im Einkauf angepasst haben.

Kaum Bewegung bei Investitionen

Das Investitionsverhalten in den letzten drei Monaten zeigt sich gegenüber dem Vorjahr fast unverändert. 20% geben an, ihre Investitionen erhöht zu haben (Vorjahr: 18%). Über eine Reduzierung berichten 29% gegenüber 27% im Vorjahr.

Gute Winterprognose

Der Ausblick auf den Winter fällt beim Gros der Betriebe genau so positiv aus wie die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage: 47% der Betriebe erwartet eine gute Geschäftsentwicklung, 43% eine befriedigende und lediglich 10% befürchtet eine Verschlechterung. Im Vorjahr hatten noch 12% eine schlechtere Entwicklung kommen sehen.

Überdurchschnittlich gut fallen auch weiterhin die Prognosen beim Bau und Ausbau aus. Hier erwarten 52 bzw. 51% trotz des bevorstehenden Winters eine gute Geschäftslage(Vorjahr: 49 bzw. 43%). Auch in den anderen Gewerbegruppen ragt keine Branche mit übermäßig negativen Aussichten für das kommende Quartal heraus.

Fazit

„Bei vielen Menschen wächst im Kontext der Euro-Krise und weiterer drohender Bankenpleiten die Angst vor einem Abschwung. Deshalb investieren sie auch mehr in Immobilien und deren Ausbau", wertet Hummelsheim die Ergebnisse der aktuellen Umfrage. „Unser Handwerk hat die Krise 2008/2009 gut überstanden und vertraut daher auch jetzt auf die eigene Stärke. Allerdings darf die Kostenbelastung durch Energiepreise und Rohstoffe nicht weiter zunehmen."