Qualifizierte Handwerker sind gesuchtPressemitteilung vom 24.05.2011

Eine aktuelle Umfrage der Handwerkskammer Schwerin* lässt auf einen hohen Fachkräftebedarf im Handwerk schließen, das zurzeit die beste Konjunktur seit mehr als 15 Jahren erlebt. Fast ein Drittel der befragten Handwerksbetriebe wollen sofort oder in den kommenden Monaten Fachkräfte einstellen.

Besonders im Bauhauptgewerbe ist die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften offenbar groß. Gut 40% der befragten Baubetriebe suchen Personal. Gefragt sind vor allem Handwerksgesellen, für diese sind im Schnitt pro suchendem Betrieb 2 Stellen offen. Handwerksmeister oder kaufmännische Kräfte werden von jedem 10. Betrieb gesucht.

„Die Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz in der Heimatregion sind deutlich größer geworden", sagt Edgar Hummelsheim, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwerin. „Fachkräfte, die in den letzten Jahren mangels entsprechender Angebote gependelt sind, können sich jetzt neu orientieren. Schließlich kostet das Auspendeln nicht nur viel Zeit, sondern geht angesichts steigender Energiepreise zunehmend auch ins Geld, so dass sich der Vergleich mit den Angeboten vor Ort lohnt."

43% der Betriebe geben an, dass Personal nur mit erhöhtem Aufwand zu finden ist. Bei einem Drittel der Befragten sind Stellen trotz starker Bemühungen unbesetzt geblieben. Hauptprobleme bei der Stellenbesetzung werden in der fehlenden Qualifikation der Bewerber (61%) und zu hohen Gehaltsforderungen (21%) gesehen. Fast ein Viertel der Betriebe gibt sogar an, gar keine Bewerber auf offene Stellen zu finden. Von der Arbeitsagentur vermittelte Bewerber werden zu 28% als nicht arbeitswillig und zu 30% als nicht genügend qualifiziert wahrgenommen.

Durchschnittlich gehen nach Angaben der Betriebe 2 Beschäftigte pro Unternehmen in den nächsten 5 Jahren in den Ruhestand. Der Bedarf an qualifiziertem Personal wird zukünftig also weiter ansteigen. Was wollen die Betriebe tun, um ihre Fachkräfte zu sichern? Sie sehen in der Weiterbildung von Mitarbeitern das effektivste Mittel gegen den Fachkräftemangel. Auch die eigene Ausbildung verstärken ist ein wichtiger Punkt, den mehr als 30% der Betriebe bereits umsetzen. Als weitere Maßnahmen werden die Nutzung von Mehrarbeit und flexibler Arbeitszeit sowie die Weiterbeschäftigung von älteren Arbeitnehmern angegeben. Insgesamt setzt die Mehrzahl jedoch vor allem auf die Aus- und Weiterbildung als Lösungsmodell für den Fachkräftemangel.

* Die Befragung stellt nur ein Stimmungsbild dar, da sie lediglich 76 Betriebe umfasst.